Neue Chance für Barrierefreiheit

Liste Haslach Lebenswert - LHL Neue Chance für barrierefreiheit

Am 18.11.2025 beriet der Haslacher Gemeinderat über den Antrag zur Förderung eines barrierefreien Umbaus des Bahnhofs. Am Ende stimmten 10 Gemeinderäte für die Einreichungs des Antrags. Anne Vetter, Yannik Hinzmann (beide LHL), Stephanie Ziehms (Grüne), Barbara Hildebrand, Andreas Fath, Sarah Weis (alle SPD), Davide Tamburello, Eva Allgaier (beide freie Wähler), Simon Lang und Hermann Duffner (beide CDU).
Enthalten hat sich Bürgermeister Armin Hansmann.

Dagegen gestimmt haben: Andreas Isenmann,  Jochen Kammerer, Martin Eitel (alle CDU), Ayhan Simsek und Joachim Allgaier (beide Freie Wähler).

Unser Stadtrat Yannik Hinzmann hielt in der Sitzung folgende Rede:

Als LHL werden wir heute dem Beschlussvorschlag der Verwaltung selbstverständlich zustimmen. Grundsätzlich teilen wir natürlich die Bedenken, dass die Kommune nicht zuständig ist für den Bau der Aufzüge. Wie bei so vielen Dingen, müssen wir aber mal wieder die verfehlte Politik der letzten Jahre aus den oberen Ebenen ausbaden und uns am Ende selbst drum kümmern.

Allerdings geht es heute nicht darum, dass wir jetzt bauen, sondern es geht erst einmal darum, den Antrag auf Förderung zu stellen. Und das ist unserer Meinung nach ein wichtiges Signal, das wir an die Landes- und Bundespolitik senden können. Mit diesem Antrag zeigen wir, ja wir wollen den teilweise barrierefreien Bahnhof. Wenn wir den Antrag jetzt nicht stellen und das hier beenden, dann wird das laut unserem Bürgermeister, wenn ich das richtig verstanden habe, zumindest von Seiten der Bahn vor 2050 nichts mehr.

Aktuell benötigt hier im Gemeinderat die Mehrheit vermutlich nicht die Barrierefreiheit. Aber es geht hier heute nicht um uns, sondern um die Haslacher Bevölkerung. Und abgesehen davon, dass die Bevölkerung immer älter, die Nutzung von Autos immer teurer wird und somit immer mehr Menschen auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind, gibt es in unserer Stadt auch Menschen mit Behinderung und Menschen, die mit Kinderwägen, schwerem Gepäck oder Fahrrädern unterwegs sind.
Es sind die Menschen, die sowieso schon in unserer Gesellschaft vernachlässigt werden. Sie haben aber ebenso ein Recht auf Mobilität und darauf, den Bahnhof ohne große Hürden benutzen zu können. Somit ist es unsere Pflicht als Stadträte, dass wir hier endlich etwas unternehmen. Art 1 und 3 des Grundgesetzes verpflichten uns hier dazu.

Einfach zu sagen, das ist nicht unsere Aufgabe, wir haben nicht genügend Geld und deshalb beenden wir das jetzt hier, dem können wir als LHL nicht folgen. Da machen wir es uns zu einfach. Denn erstens ist es unsere Pflicht als Stadträte, gegenüber der übergeordneten Politik für unsere Einwohner zu kämpfen und zweitens ist genügend Geld da. Es muss nur endlich richtig verteilt werden.

Dieses Land leistet sich gerade ein gigantisches Aufrüstungsprogramm, bei dem sich Rüstungskonzerne eine goldene Nase verdienen. Wir verpulvern Geld für Panzer, atomwaffenfähige Kampfjets, U-Boote und weiß der Kuckuck was noch, während bei uns der barrierefreie Bahnhof und viele weitere Projekte auf der Kippe stehen. Denn dieses Aufrüstungsprogramm muss ja bezahlt werden.

Deshalb ist es unsere Aufgabe, hier und heute ein Zeichen zu setzen und dem Beschlussvorschlag zuzustimmen. Und dann müssen wir der Bevölkerung klar kommunizieren, wenn ihr diesen barrierefreien Bahnhof und auch viele weitere Projekte wollt, dann müsst ihr auch etwas dafür tun. Wir müssen gemeinsam als Verwaltung, als Stadträte und als Bevölkerung Druck auf die Politik, auf lokale Abgeordnete aufbauen und sagen, wenn ihr Geld zum Fenster rausschmeißt für Maskendeals, Großmachtsfantasien oder sinnlose Projekte wie Stuttgart 21, dann könnt ihr auch den Umbau unseres Bahnhofs bezahlen. Aber ohne Druck seh ich schwarz für die Zukunft. Wir müssen uns also gemeinsam wehren, ansonsten werden wir zukünftig immer öfter hören, sorry können wir uns nicht leisten.
Dankeschön

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